Gusti Spötzl im Gespräch mit Dr. Christian Baumgartner

17. März 2020

Gusti Spötzl, bekannt durch seinen Kuhstallbau-Podcast, interviewte den Geschäftsführer des Milchprüfring Bayern e.V. (mpr) zum Thema Antibiotika, im Speziellen zum neuen Antibiotikatest im Labor des mpr. Dieser neue, sensiblere Test (hi-sense-Test) wird ab Juli 2020 bayernweit bei allen Milcherzeugern angewendet. Damit können gesetzliche Verpflichtungen noch besser erfüllt werden. Das gesamte Interview können Sie als Podcast anhören oder in Textform nachlesen.

Gusti Spötzl lud Dr. Christian Baumgartner vom Milchprüfring Bayern e.V. zum Gespräch auf seinem Hof in der Nähe von Ebersberg ein.

Ich darf heute Herrn Dr. Christian Baumgartner begrüßen. Herr Baumgartner ist Fachtierarzt für Rinder war lange beim TGD tätig und ist seit 1995 Geschäftsführer beim Milchprüfling in Bayern. Er ist damit ein absoluter Profi auf diesem Gebiet. Hier gleich die erste Frage zum hi-sense-Test. Was ändert sich für uns Milcherzeuger?

Dr. Christian Baumgartner: Als Milcherzeuger werden Sie es vermutlich nicht merken, dass sich der Test geändert hat in der Hemmstoffüberwachung. Grundsätzlich wird in Zukunft etwas empfindlicher auf Antibiotika untersucht mit diesem Test. Ursache ist aber, dass wir die gesetzlichen Bestimmungen einhalten können.

Warum gibt es diese Änderungen?

Dr. Christian Baumgartner: Es ist so, dass sich das EU-Recht sich schon 2006 geändert hat und die Anforderungen an die Lebensmittelunternehmer, sie als Milcherzeuger sind ja auch Lebensmittelunternehmer, sich geändert haben bezüglich der Rückstände in den Lebensmitteln. In der Milch müssen eine Reihe an Antibiotika mit einer bestimmten Höchstmenge nachgewiesen werden.

Und das war bis jetzt nicht gegeben?

Dr. Christian Baumgartner: Das war bis jetzt nur zum Teil gegeben. Es gibt seit 2015 einen Test der diese Bestimmungen besser erfüllt. Das Ganze soll auch umgesetzt werden mit einer neuen Milchgüteverordnung. Das hat sich aber aus verschiedenen Gründern immer wieder verzögert, sodass jetzt die Verbände in Bayern sich geeinigt haben, den neuen Test ab 1. Juli verpflichtend einzuführen um diese gesetzlichen Bestimmungen besser zu erfüllen.

Was kann ich als Milcherzeuger jetzt genau tun um keinen positiven Test bei den schärferen Kriterien zu haben?

Dr. Christian Baumgartner: Im Endeffekt können Sie gar nichts anderes tun als sie jetzt auch schon tun, d. h. die gute landwirtschaftliche Praxis einhalten, wenn es um die Anwendung von Antibiotika geht. Wir sehen immer wieder wenn es zu hemmstoffpositiven Fällen kommt, sind es im wesentlichen zwei Dinge die schief gehen: Zum einen, das man Kühe in den Tank gemolken werden die behandelt sind die nicht gemolken werden dürfen, das passiert weil die Kühe nicht richtig gekennzeichnet sind und der Informationsfluss im Betrieb nicht funktioniert, der eine behandelt und schreibt es nicht gleich auf, der andere melkt und weiß es nicht. Der Klassiker. Das andere sind Verschleppungsprobleme, man weiß, dass eine behandelte Kuh gemolken worden ist mit einem Melkzeug, aber man unterschätzt es, das kleine Reste von Milch zurück bleiben, macht das Melkgeschirr nicht richtig sauber und da können selbst kleine Mengen von dieser kontaminierten Milch einen ganzen Tank verunreinigen und man hat dann ein positives Ergebnis. Das sind die beiden Hauptursachen.

Das gesamte Interview können Sie nachlesen unter www.kuhstallbau.com. 

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