Umweltideologie gegen Tierhaltung und Fleisch nicht hilfreich

3. Mai 2024

BBV-Tierhaltungspräsidentin Singer äußert Unverständnis über die Aussagen des UBA-Präsidenten

BBV-Tierhaltungspräsidentin Singer äußert Unverständnis gegenüber den Aussagen des UBA-Präsidenten. Werkfoto

BBV-Tierhaltungspräsidentin Christine Singer äußert gegenüber den vom Präsidenten des Umweltbundesamts Dirk Messner in einem Interview in der Osnabrücker Zeitung getroffenen Aussagen über Tierhaltung und Fleischkonsum Unverständnis. »Das sind ideologische Hülsen und Forderungen, die jeglicher Grundlagen entbehren«, sagt Singer.

Der UBA-Präsident empfahl einen Fahrplan zu entwickeln, wie viele Nutztiere in Deutschland künftig noch vor dem Hintergrund der Klimaschutzziele gehalten werden können und sieht darin für die Betriebe Planungssicherheit. »Die Argumentation, dass ein Abbau der Tierhaltung zur Erreichung dieser Ziele notwendig sei, ist schlichtweg falsch«, kontert Singer. Die ohnehin bereits rückläufige Rinderhaltung in Deutschland trage lediglich einen Anteil von 0,3 % zu den weltweiten Emissionen der Landwirtschaft bei. Im Vergleich zu anderen Sektoren erfüllt Landwirtschaft bereits seit einigen Jahren die verordneten Klimaziele. »Außerdem kann nicht von Planungssicherheit gesprochen werden, wenn die Ziele erreicht werden und dann die Daumenschrauben immer weiter angezogen werden«, kritisiert Singer.

Tierhaltung werde für eine geschlossene und umweltfreundliche Landwirtschaft benötigt, betont die Tierhaltungspräsidentin. Denn regionale Landwirtschaft liefert für den Pflanzenbau wertvollen Wirtschaftsdünger. »Und ganz wichtig: Unsere Wiederkäuer machen die rund 1 Mio. ha Grünlandflächen in Bayern für den Menschen nutzbar«, sagt Singer. »Ich werde nicht müde, bei allen Diskussionen zu einer stärker pflanzenbetonten Ernährung auf den Wert unserer regionalen tierischen Lebensmittel hinzuweisen. Eine bunte Mischung aus pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln ist wichtig, da jede Lebensmittelgruppe bestimmte Nährstoffe enthält, die der Körper braucht. Die Wahlfreiheit bei der Lebensmittelauswahl muss erhalten bleiben. Ernährungsempfehlungen sollten auch die Möglichkeit berücksichtigen, Lebensmittel regional zu erzeugen. Einen Hebel für eine nachhaltigere Ernährung sehe ich in einem verpflichtenden Anteil an regionalen Lebensmitteln in der Gemeinschaftsverpflegung, in der Reduktion der Lebensmittelabfälle und in einem verantwortungsvollen Konsum durch Ernährungsbildung von klein auf. Mir ist wichtig, dass der Verzehr von Lebensmitteln ein Genuss ist, über den die Menschen selbst entscheiden dürfen.« pm

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