Preisanstieg bei Butter im Herbst erwartet
»Obwohl die Inflation in Deutschland zurückgeht und die Lebensmittelpreise nicht mehr so stark steigen wie nach Beginn des russischen Überfalls auf die Ukraine, kannte der Butterpreis in den vergangenen Monaten nur eine Richtung – steil nach oben.« Zitiert wird Hans-Jürgen Seufferlein, Geschäftsführer des Verbandes der Bayerischen Milcherzeuger: »Aktuell kostet die Handelsmarkenbutter in den Discountern und Supermärkten 2,09 € je 250 g.« Im August 2023 habe der Preis noch bei 1,39 € gelegen. »Das wird sicher nicht das Ende sein. Zum Jahresende werden wir wohl neue Rekordpreise sehen«, so Seufferlein. Bisher lag der Höchstpreis bei 2,29 € im Herbst 2022. Für Seufferleins Prognose spreche lt. MZ die Entwicklung an den Agrarproduktebörsen.
Dass aktuell die Butterpreise so stark stiegen, liege laut Seufferlein vor allem daran, dass die Preise zwischen Handel und Molkereien monatlich verhandelt werden. »Marktveränderungen werden sehr schnell eingepreist«, erklärt der Milchexperte. Bei der Milch würden dagegen die Preise für sechs Monate ausgehandelt. Seufferlein erwartet bis Jahresende beim Milchpreis kaum Änderungen. »Weniger Kühe und eine steigende Nachfrage führen dazu, dass die Preise für Milchprodukte steigen.«
Von den steigenden Börsenpreisen profitierten auch die Landwirte in Sachsen-Anhalt. „DieWie die MZ berichtet, erhält die Agrargenossenschaft Querfurt laut Vorstand Jörg Kamprad aktuell einen Auszahlungspreis von etwa 50 ct je l. »Durch den Ukraine-Krieg waren die Erzeugerpreise 2022 auf bis zu 60 ct nach oben geschnellt, doch genauso schnell ging es wieder bergab. Vor einem Jahr erhielten die Querfurter nur 37 ct je Litelr. Die Milch liefern sie an die 40 km entfernte Allerstedter Käserei in Wohlmirstedt (Burgenlandkreis). In den modernen Ställen der Querfurter Agrargenossenschaft stehen die Kühe teilweise auf Stroh, das Futter baut das Unternehmen selbst an.« Doch viele dieser Betriebe finden kaum mehr Arbeitskräfte, immer mehr Landwirte – vor allem im Osten Deutschlands – geben auf. »Dieser Rückgang setzt einen Trend fort, der bereits seit 2014 zu beobachten ist, und trägt zur Verknappung von Milch und damit zu den steigenden Preisen bei«, schreibt Kerstin Thomanek in ihrem Bericht beim Nachrichtenportal BERLINMORGEN: »Allein im vergangenen Jahr ging die Zahl der Milchkühe um 96.900 Tiere zurück, sodass nur noch 3,7 Mio. Tiere in Deutschland Milch produzieren.«
hs