Hochdorf: Deckungslücke beim Rohstoffpreisausgleich

12. Oktober 2023

Der Milchverarbeiter Hochdorf macht zwei Drittel seines Umsatzes mit klassischem Milchpulver, das unter anderem von der Schweizer Schokoladeindustrie verwendet wird. »Und da ist unsere Marge zu viel zum Sterben, zu wenig zum Leben«, sagte Hochdorf-CEO Ralph Siegl in einem Interview mit der Agrarfachzeitschrift »die grüne«. Das berichtete foodaktuell.ch am 2. August 2023.

Foto: pixabay

Der Milchverarbeiter Hochdorf subventioniere laut Siegl die Herstellung von Milchpulver für die Schokoladenindustrie mit »Millionenbeiträgen«, diese sei nicht bereit, sich an der vertikalen Finanzierung angemessen zu beteiligen. Seit 2019 bestehe – abgesehen von einer kurzen Phase 2022 – eine Deckungslücke beim Rohstoffpreisausgleich für exportiertes Milchpulver. Hochdorf habe diese Lücke in den letzten Jahren mit Millionenbeträgen quersubventioniert, so Siegl.

»Dieses Geld kassiert die Schweizer Schokoladenindustrie – auf Kosten der Rentabilität beim Milchpulver, das Hochdorf für die Schweizer Milchschokolade herstellt«. Hochdorf produziere über die Hälfte der Kapazitäten für den Schweizer Milchpulver-Bedarf für Schweizer Schokolade. »Wir haben in diesem Umfeld Pulvertrocknungs-Kapazitäten subventioniert sowohl für die Bauern als auch die Industrie. Das kann nicht so weitergehen«. Hochdorf setze deshalb verstärkt auf die Produktion von margenstarker Babynahrung und funktioneller Nahrung in Pulverform und beschäftige sich neuerdings auch mit alternativen Produkten.

Damit einher, gehe auch die Fokussierung auf den Standort in Sulgen TG, der platzmässig und technologisch mehr Potenzial biete, wie Siegl sagte. »In Sulgen können wir Baby Care produzieren.« Im luzernischen Hochdorf habe man nur noch zwei Walzen zur Milchpulver-Herstellung vor allem für die Schokoladneindustrie und einen Sprühbandtrockner, der schon 25 Jahre alt sei. Der Zeitpunkt der Schliessung der Produktion in Hochdorf werde derzeit überprüft.

hs

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