Bergpracht startet Zukunfts-Investition mit 5-Mio.-€-Bauprojekt
Die Privatmolkerei Bergpracht Milchwerk in Tettnang, ein Spezialist für Weichkäseprodukte, gegründet 1937, hat am Rand von Siggenweiler seit Ende Januar ein 5-Mio.-€-Bauprojekt gestartet. »Das größte in der Firmengeschichte«, wie Bergpracht-Chef Karl-Georg Geßler im April beim verspäteten Spatenstich verkündete. Ziel sei, die »Spezialisierung und Flexibilität in der Produktion« zu erweitern. Geßler: »Das ist wichtig, um uns für die Zukunft aufzustellen.«
Wie Mark Hildebrandt von der Schwäbischen Zeitung am MItte April berichtete, umfasst das neue Projekt 1.925 m2 Nutzfläche auf zwei Geschossen, darunter Reiferäume, Umpack- und Verpackungsräume, Technikraum und Lagerraum für Packmaterial und Hilfsmittel. Man wolle ab Mitte 2025 im Neubau in Betrieb gehen. »Solarstrom soll einen Teil der Energie liefern, Heizung und Kühlung laufen über eine umschaltbare Wärmepumpe mit Energierückgewinnung. Das Gebäude wird dem KfW-40-Energiestandard entsprechend gebaut. Die Wärmerückgewinnung spielt auch schon am Hauptstandort in Siggenweilers Mitte eine große Rolle. Das Blockheizkraftwerk dort läuft mit voller Abwärmenutzung.«
Der Einzelhandel spielt bei der Privatmolkerei nur eine untergeordnete Rolle, der größte Teil des Umsatzes von rund 36 Mio. € werde in der Nahrungsmittelindustrie generiert mit streufähigen Tiefkühlprodukten, Käse für Fertigpizzen sowie Käse für die Gastronomie. 120 Milcherzeuger aus der Bodenseeregion liefern pro Jahr 48 Mio. kg Milch zu. Daraus resultieren 250 Kunden in 24 Ländern. Schwerpunkt ist Deutschland. Der Rest geht ins europäische Ausland, aber auch nach Japan oder Israel: Rund 3.700 t Käse, 100 t Butter und 70 t Butterschmalz. Das Familienunternehmen beschäftigt 85 Mitarbeiter.
hs