Der kürzeste Weg vom Silo zum Futtertrog
Der autonome Futtermischwagen AURA, welcher der Öffentlichkeit zum ersten Mal im September 2021 anlässlich des Viehzucht-Salons SPACE in Frankreich vorgestellt wurde, positioniert sich als Vorreiter einer neuen Generation automatischer Zuteilvorrichtungen von Rationen für Milchvieh- und Mastbetriebe.
Mit seinem mitgeführten Lademodul zeichnet sich AURA durch seine Flexibilität aus, die es den Betrieben ermöglicht, sämtliche mit Laden, Wiegen, Mischen, Nachschieben und Reporting der Aktivitäten verbundene Aufgaben zu besorgen.
AURA erhielt höchste Auszeichnungen, darunter ein INNOV’SPACE (September 2020), ein SIMA AWARDS (Februar 2021) und ein INEL D’OR (September 2021).
AURA wird bis 2024 ausschließlich in Frankreich vertrieben und sich ab Anfang 2025 für den internationalen Markt öffnen.
AURA – mitgeführtes Lademodul:
- AURA verfügt über eine vielseitige Ladefräse, welche jegliches Silofutter, sowie Fasern liefernde Materialien, wie Heu und Stroh, auch von Ballen, aufnehmen kann. Die für reduzierten Energieverbrauch ausgelegte Fräse wird durch einen Ladeförderer verlängert.
- Für zusätzliche Effizienz ist die Fräse-Förderer-Baugruppe über die gesamte Breite der Maschine verschiebbar, wodurch die Siloentnahmephasen mit möglichst wenig Bewegungen der gesamten Maschine erfolgen und bei jedem Ladezyklus Zeit eingespart wird!
- Die weiteren Bestandteile der Ration (Konzentrate und Mineralstoffe) werden mittels Förderschnecken an den Rändern der verschiedenen Lagerstätten des Betriebs geladen. Die Kommunikation erfolgt über eine WLAN-Verbindung mittels Modulen des Typs KUHN External Control. Nach Positionierung des Mischbehälters unter der Schnecke startet AURA das höchst präzise Füllprogramm für die jeweilige Komponente.
AURA – Verwaltungsmodul für Wägedaten:
- Die vom Landwirt übersendeten Aufträge werden in die Fütterungs-Verwaltungssoftware KUHN Librafeed eingetragen. Dort werden die genauen Mengen jeder Komponente, die Zuteilungsstellen und die Anzahl täglicher Zuteilungen eingetragen.
- AURA befolgt diese Vorgaben genauestens und erstellt die vom Landwirt angeforderten Mischrationen mit großer Präzision. AURA führt ein Wägesystem einer Präzision von einem kg mit!
AURA – Mischmodul:
- AURA verfügt über einen 3 m3 fassenden Mischbehälter mit zwei vertikalen Schnecken. Es wurden zwei Schnecken gewählt, da deren Leistungsaufnahme geringer ist als diejenige einer einzigen Schnecke größeren Durchmessers.
- AURA kann somit die tägliche Versorgung einer Herde von bis zu 280 Milchkühen samt den zugehörigen Jungtieren sicherstellen.
- Zur Verlängerung der Lebensdauer bestehen die mit der Mischung in Kontakt geratenden Teile, wie der untere Teil des Behälters und die Gesamtheit der Mischschnecken, aus K-NOX-Edelstahl, was ihnen verglichen mit den üblicherweise für gezogene oder selbstfahrende Mischgeräte verwendeten Stahlsorten eine 6 mal längere Einsatzzeit garantiert.
AURA – Zuteil-Modul:
- Wie auch andere Futterautomaten des Markts führt AURA seine mehrmals täglich durchgeführten Fütterungen gemäß den vom Landwirt in seiner KUHN Librafeed Software programmierten Zeitpunkten und Häufigkeiten aus. Die Zuführung einer aus frischen Siloentnahmen gemischten Ration regt die Nahrungsaufnahme der Tiere an und schafft Ruhe in den Stallungen.
- Die Austragung erfolgt mittels eines Querbands, welches ein Entladen zur rechten oder linken Seite der Maschine ermöglicht. Dies begrenzt die Manöver in den verschiedenen Gebäudekonfigurationen und beschränkt die durch Bewegungen des AURA vergeudete Zeit
- Die hinter der Maschine erfolgende Zuteilung beginnt in Gebäuden ohne gegenseitigen Ausgang ab dem ersten Fressgitter.
AURA – Nachschiebemodul:
- Gleichzeitig mit der Zuteilung oder bei einem spezielle Nachschiebedurchgang arbeitet das AURA -Nachschiebemodul mit drehenden Bürsten, welche die verbliebene Schwade möglichst nahe an die Fressgitter schieben.
- Diese Bürsten können die Ration sowohl nach rechts, als auch nach links schieben, wodurch sich der Landwirt ohne unnütze Manöver der Maschine allen Fütterungskorridoren anpassen kann.
AURA – Navigationsmodul:
- AURA ist eine in ihrer Einbauphase im Betrieb zu 100% zugängliche Anwendung. Sie verfügt über zwei Führungsmodi, außerhalb der Gebäude durch GPS RTK ohne Abonnement, gekoppelt mit der Wegmessung, und innerhalb der Gebäude durch die LIDAR-Technologie. Verschiebungen erfolgen zentimetergenau.
- Bei Verlust des GPS-Signals kann AURA seine Lage und den noch zurückzulegenden Weg präzise mittels des Wegmesssystems in Erfahrung bringen.
- AURA bewegt sich auf virtuellen, in seiner KUHN-Farm-Track-Schnittstelle erstellten Bahnen, wodurch der Landwirt die Geschwindigkeit der Maschine den verschiedenen Fahrstrecken anpassen kann. Mit KUHN Farm Track kann der Landwirt auch gewisse Strecken in Einklang mit aktuellen Begebenheiten des Betriebs sperren.
- Dank seiner Fähigkeit, Steigungen von bis 20% zu befahren, benötigt AURA auch in den meisten Betrieben, die ihre Fütterung automatisieren wollen, keine besonderen Bodenbeläge oder Umgestaltungen des Geländes.
AURA – Sicherheitsmodul:
- AURA ist eine vollständig autonome, allen geltenden Normen entsprechende Maschine. Mit seiner Radars, Laser und Ultraschallsensoren umfassenden Sicherheitsausrüstung und umgeben von Schaltleisten arbeitet AURA in seiner Umgebung völlig gefahrlos. KUHN ist mit Beginn des AURA-Projekts der Arbeitsgruppe zur Norm ISO 3991 beigetreten, welche sich auf Roboter-Fütterungssysteme bezieht.
- Das zur Einbeziehung in den Betrieb benötigte Verfahren umfasst wichtige Schritte (Sicherheits-Voruntersuchung, Sicherheitsprüfung usw.), die dem Landwirt eine Verwendung von AURA in seiner Betriebsumgebung gewährleisten, welche alle geltenden Normen erfüllt.
AURA – Energiemodul:
AURA ist hinsichtlich der Betriebskosten auf absolute Sparsamkeit ausgelegt. Hierzu und um über die für die Ladefunktion und die Siloentnahme benötigte Leistung zu verfügen ist AURA mit einer die geltende Abgasnorm (STAGE 5) erfüllenden 42-kW-Motorisierung ausgerüstet. Deren Kraftstoffverbrauch ist schwach (je nach zu erfüllendem Auftrag 3,8 bis 4,2 Liter pro Stunde).
Die als Option verfügbare Elektroversion AURA-e wird es ab 2025 ermöglichen, alle Maschinen- und Fahrfunktionen mit Elektroantrieb auszuführen.