Physikalische Qualität von Mineral­düngern

8. April 2025

Es ist zu kurz gesprungen, wenn man sich hinsichtlich der Qualität von Mineraldüngern nur auf deren Nährstoffgehalte und -formen sowie Gehalte an unerwünschten Stoffen beschränkt.

Verteilungsfehler auf dem Feld sind vorprogrammiert, wenn es an der physikalischen Qualität wie etwa der Kornhärte oder der Fließfähigkeit mangelt. Foto: DLG

Die gesetzlichen Vorschriften zum Inverkehrbringen von Düngemitteln (in der EU beispielsweise geregelt durch die Verordnung (EU) 2019/1009 des Europäischen Parlaments und des Rates, aber auch nationale Regelungen wie die Düngeverordnung) sehen zwar Angaben zu physikalischen Eigenschaften von Mineraldüngern vor, der rechtliche Schwerpunkt allerdings liegt klar auf den Nährstoffen und deren Gehalten, sonstigen Ausgangs- und Inhaltsstoffen und Nebenbestandteilen. Für eine hohe Verteilgenauigkeit bei der Ausbringung sind jedoch weitere physikalische Eigenschaften relevant, die teilweise auch über die gesetzliche Deklarationspflicht hinausgehen. Das DLG-Fachzentrum hat sich unter Federführung des DLG-Ausschusses für Pflanzenernährung dieses Themas im »DLG-Kompakt 05/2024« angenommen und die wichtigsten Punkte in kurzer, übersichtlicher Form zusammengefasst.

»Mineraldüngerstreuer sind heute mit modernster Streutechnik ausgestattet und beobachten beispielsweise das Streubild mit Radarsensoren. Bei schlechten physikalischen Produkteigenschaften des Düngers kommt aber selbst diese Hochtechnologie an ihre Grenzen«, mahnt Dr. Bruno Görlach, Bereichsleiter Pflanzenproduktion und Außenwirtschaft vom DLG-Fachzentrum, an. Man solle bei Fließfähigkeit, Korngrößenverteilung und mittlerem Korndurchmesser sowie Bruchfestigkeit und Kornhärte des Düngers durchaus genau hinsehen oder auch einmal so einfach Hilfsmittel wie eine Schüttelbox zu Hilfe nehmen. Denn stimmt hier die Düngerqualität nicht, kann es im Streuer durchaus zu Verbackungen oder übermäßiger Staubbildung kommen – mit der Konsequenz von Verteilungsfehlern im Feld.

»Eine grenzgenaue Applikation ist ausschließlich beim guten Zusammenspiel zwischen Dünger und Technik möglich«, ergänzt Roland Hörner, DLG-Fachgebietsleiter Landtechnik, und zeigt damit mögliche umweltrechtliche Konsequenzen solcher Unachtsamkeiten auf.
Wie man in der Praxis an die Frage nach den physikalischen Eigenschaften von Mineraldüngern herangehen sollte und welche Punkte man als Landwirt auf keinen Fall vergessen darf, haben die Autoren des neuen DLG-Kompakt »Physikalische Qualität von Mineraldüngern – auch äußere Werte zählen!« unter Federführung des DLG-Ausschusses für Pflanzenernährung zusammengestellt und auch eine Checkliste für die Praxis hinzugefügt.

Das DLG-Kompakt 05/2025 kann unter https://www.dlg.org/mediacenter/dlg-merkblaetter/dlg-kompakt-05-2024-physikalische-qualitaet-von-mineralduengern kostenfrei heruntergeladen
werden.

DLG

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