Marktbericht vom 24.08.2022
Grundsätzlich hat sich an der Marktlage der vergangenen Wochen nicht viel verändert. Der Konflikt in der Ukraine hält an. Der sogenannte Wirtschaftskrieg zwischen Russland und den westlichen Ländern geht weiter. Die Angst vor einem Gaslieferstopp und dessen Folgen für die Milchwirtschaft besteht nach wie vor. Weiterhin bereitet im Energiebereich die nicht vorhersehbare Kostensteigerung Kopfzerbrechen. Die Milchanlieferung bleibt auf niedrigem Niveau mit geringen Inhaltsstoffen. Der Hitzestress bei den Kühen schlägt sich in den Anlieferungsmengen nieder. In weiten Bereichen von Deutschland fehlt der Niederschlag. Die künftige Futterversorgung für Herbst und Winter könnte ein weiteres Problem darstellen. Der Markt für flüssigen Rohstoff scheint stabil zu sein.
Milchpulver und Süßmolkenpulver
Der Markt für Vollmilchpulver wird als ruhig beschrieben. Es wird, wenn überhaupt, auf Bestellung produziert. Der deutsche Markt scheint sich bei diesem Produkt etwas vom EU-Markt zu entkoppeln. Bei Magermilchpulver in Lebensmittelqualität wurden in der Berichtswoche sehr gute Mengen unter Kontrakt genommen. Die Preise haben sich im unteren Bereich befestigt. Es scheint, dass sich eine leichte Belebung der Einkaufsseite eingestellt hat. Unterstützend dürfte auch der schwache Eurokurs sein. Das Gleiche schlägt sich auf den Magermilchpulvermarkt für Futtermittelqualität nieder. Die Preise haben sich auch hier stabilisiert. Süßmolkenpulver in Lebensmittelqualität wird in einer recht weiten Bandbreite gehandelt, auf dem Weltmarkt ist die Nachfrage noch ruhig. Belebt hat sich das Interesse nach Süßmolkenpulver in Futtermittelqualität, was zu einer Preisstabilisierung geführt hat.
Butter
Die Nachfrage bei Butter im 250-g-Päckchen kann für die Berichtswoche als normal beschrieben werden. Wie sich das Kaufverhalten der Urlaubsrückkehrer entwickeln wird, bleibt abzuwarten. Es sind noch nicht alle Ferien in Deutschland zu Ende. Man hat sich den wohlverdienten Urlaub im Ausland gegönnt, sieht sich aber bei der Rückkehr mit steigenden Kosten in verschiedenen Bereichen konfrontiert. Wenn keine Markenartikelaktionen laufen, greifen die Verbraucher zur Preiseinstiegsware. Der Bereich Margarine hat sich positiv entwickelt, die Konsumenten kaufen hier anscheinend verstärkt ein. Der Markt für Blockbutter 25 kg ist aktuell etwas belebter. Es sind vermehrt Anfragen da, vielleicht auch schon mit Blick auf den Herbst und Winter. Die Preisgespräche gestalten sich etwas schwierig, da die Vorstellungen von beiden Seiten stark auseinandergehen.
Emmentaler
Die sehr gute Nachfrage bei Allgäuer Emmentaler hält weiter an. Die Notierungsspanne wurde auf 7,20 EUR/kg bis 7,60 EUR/kg geöffnet. Bei Emmentaler und Viereckhartkäse gab es keine Veränderung. Die Mengen werden sehr gut abgesetzt. Es ist nach wie vor weniger Ware verfügbar als verkauft werden könnte.
Schnittkäse
Im Vergleich zu den letzten Wochen hat sich am Schnittkäsemarkt wenig verändert. Die Nachfrage in den meisten Vertriebskanälen ist in der Ferienzeit normal bis gut. Die Länder in Südeuropa ordern stabil Ware, da hier sehr viele Urlauber sind. Preisdiskussionen gibt es im Drittlands-Export. Ein zunehmendes Problem in den Werken ist der Personalmangel wegen Erkrankungen durch die Coronawelle. Daher können die Kapazitäten nicht voll ausgelastet werden und Schichten sowie Wochenendproduktionen müssen eingestellt werden. Aus diesem Grund werden die Bestände in den Reifelagern zunehmend jünger. Zusätzliche Anfragen können kaum noch bedient werden.
Mit freundlicher Genehmigung der Süddeutsche Butter- und Käse-Börse e.V.
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