Marktbericht vom 07.09.2022

von | 7. September 2022

Der saisonale Rückgang der Milchanlieferung hat sich nach der Schnellberichterstattung der ZMB zuletzt wieder verstärkt. Es wurden 1,3 % weniger Milch als in der Vorwoche angeliefert. Die Unsicherheit bei der Energieversorgung und den zukünftigen Kosten für die Milchwirtschaft besteht nach wie vor. Die Inhaltsstoffe bleiben auf niedrigem Niveau. Dies stellt die Hersteller vor weitere Probleme, da die Chargengrößen bei der Herstellung nicht mehr passen. Es wird mehr Rohstoff für die Herstellung der gleichen Mengen benötigt. In den nördlichen Teilen von Deutschland hat es Regen gegeben, was der Natur guttut. Die künftige Futterversorgung für Herbst und Winter könnte ein weiteres Problem darstellen. Industrierahm wird zu festeren Preisen gut nachgefragt. Magermilchkonzentrat verläuft in ruhigeren Bahnen.

Milchpulver und Süßmolkenpulver

Der Markt für Vollmilchpulver ist nach wie vor ruhig. Es kommt zu einzelnen Abschlüssen mit leicht schwächeren Preisen. Export ist bei dieser Preisgestellung nur schwer möglich. Bei Magermilchpulver in Lebensmittelqualität wurden in der Berichtswoche etwas weniger Mengen unter Kontrakt genommen. Die Belebung der vergangenen Wochen hat sich etwas abgeschwächt. Die Preisfeststellung wurde auf 3.680 EUR/t bis 4.000 EUR/t zurückgenommen. Der schwache Eurokurs ist momentan nicht förderlich für zusätzlichen Wettbewerb. Die Marktteilnehmer tasten sich anscheinend wieder zunehmend mehr ab, wo die Reise hingeht. Das Gleiche schlägt sich auf den Magermilchpulvermarkt für Futtermittelqualität nieder. Die Preise haben auch nachgegeben. Süßmolkenpulver in Lebensmittelqualität wird in einer recht weiten Bandbreite gehandelt, auf dem Weltmarkt ist die Nachfrage noch ruhig. Süßmolkenpulver in Futtermittelqualität weist eine uneinheitliche Preistendenz auf.

Butter

Die Nachfrage bei Butter im 250-g-Päckchen kann für die Berichtswoche als normal beschrieben werden. Wie sich das Kaufverhalten der Urlaubsrückkehrer künftig entwickeln wird, ist noch nicht vorhersehbar. Es wird zwar mehr Preiseinstiegsware gekauft, aber Margarine wird auch verstärkt mit nach Hause genommen. Markenartikelaktionen verzerren das ganze Bild zusätzlich. Der Markt für Blockbutter 25 kg ist von der Nachfrageseite aus Sicht der Produzenten etwas belebter. Es sind vermehrt Anfragen da, vielleicht auch schon mit Blick auf den Herbst und Winter. Die Preisgespräche gestalten sich etwas schwierig, da die Vorstellungen von beiden Seiten stark auseinandergehen.

Emmentaler

Bei Allgäuer Emmentaler hält die sehr gute Nachfrage weiter an. Die Notierungsspanne wurde von 7,20 EUR/kg bis 7,60 EUR/kg beibehalten. Keine Veränderung gab es bei Emmentaler und Viereckhartkäse. Die Mengen werden sehr gut abgesetzt. Es ist nach wie vor weniger Ware verfügbar als verkauft werden könnte.

Schnittkäse

Die Nachfrage nach Schnittkäse hat nach dem Ende der Ferien in den meisten Bundesländern wieder zugenommen. Der Lebensmitteleinzelhandel sowie die Industriekunden bestellen wieder mehr Ware. Der Gastronomiebereich hat weniger Bedarf. Die Länder in Südeuropa ordern stabil Ware, vor allem bei süddeutschen Herstellern. Preisdiskussionen gibt es im Drittlands-Export. Nach wie vor ein Problem in den Werken ist der Personalmangel wegen Erkrankungen durch die Coronawelle. Daher können die Kapazitäten nicht voll ausgelastet werden und Schichten müssen eingestellt werden. Aus diesem Grund werden die Bestände in den Reifelagern zunehmend jünger. Zusätzliche Anfragen können kaum noch bedient werden. Als weiteres Problem hat sich der sich abzeichnende Mangel an CO2 für die Hersteller in den vergangenen Tagen ergeben. Das Gas wird bei der Verpackung von Käsescheiben und geriebener Ware eingesetzt.

Mit freundlicher Genehmigung der Süddeutsche Butter- und Käse-Börse e.V.

Weitere Notierungen finden Sie unter: https://www.butterkaeseboerse.de/aktuelles.html

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