Ein gesunder Start ins Leben
Gesunde Kälber fressen besser, wachsen schneller und sind leistungsstärker, wenn sie in die Herde kommen. Die Bayerischen Staatsgüter (BaySG) stellten im Rahmen ihrer Seminarreihe ›Praxiswissen aktuell‹ unter Federführung von Wolfgang Müller in einem Workshop in Grub die vielen kleinen und größeren Stellschrauben für gesunde Kälber vor.
Bevor Referent Wolfgang Müller auf die Probleme in der Kälberaufzucht einging, stellte er die wirtschaftlichen Verluste aufgrund kranker Kälber vor. Ein durchfallkrankes Kalb verursacht Kosten zwischen 108 bis zu 263 €, ein Kalb mit Atemwegserkrankungen zwischen 90 und 234 €. Vor dem Absetzen erkranken 57 % der Kälber an Durchfall und 23 % entwickeln eine Atemwegserkrankung. Nach dem Absetzen dreht sich das Verhältnis: 13 % der Kälber bekommen Durchfall und 47 % eine Atemwegserkrankung.
Was macht die Kälberaufzucht so schwierig? Damit Kälber gesund sind und bleiben, gilt es Regeln aufzustellen, mit denen die Hygiene in der Haltung gesichert ist.
Um auffällige Kälber zu erkennen, stellte Müller das FARM-Prinzip vor. FARM steht für:
Fieber – eine Abwehrreaktion des Körpers
Aktivität – kranke Kälber liegen meist apathisch in ihrer Kälberbucht
Ranzen (Bauch) und Mist – zeigen, ob das Kalb gesund ist. Ein praller Bauch oder eingefallene Flanken sowie übelriechender Kot oder Durchfall sind Symptome für Fütterungsfehler oder Verdauungsstörungen. Nasse Stellen am Bauch zeigen, dass sich das Kalb leckt, weil es Bauchschmerzen hat, und damit versucht die Verdauung zu stimulieren.
Kälber mit Atemwegserkrankungen würden sich nie vollständig erholen, so Müller. Die Lungenfunktion bleibt lebenslang eingeschränkt, die Kälber hinken in ihrer Entwicklung hinterher und deren genetische Leistungsfähigkeit kann nie voll ausgeschöpft werden.
Den gesamten Beitrag finden Sie in der Frühjahrsausgabe der Milchpur. Hier lesen Sie folgende Inhalte:
– Geburtshilfe und Geburtshygiene
– Auf Qualität der Biestmilch achten
– Das klassische Pairing
– Die zehn Gebote für Trockensteher