Nicht auf dem Rücken von Landwirten und Verbrauchern!
Landesbäuerin Singer warnt vor den Folgen eines unausgewogenen Mercosur-Abkommens
Anlässlich des G20-Gipfels in Rio de Janeiro warnt Christine Singer, Landesbäuerin im Bayerischen Bauernverband (BBV), noch einmal eindringlich davor, das Handelsabkommen mit den südamerikanischen Mercosur-Staaten mit den derzeitigen Inhalten abzuschließen. Singer betont: „Die bisherigen Ergebnisse der Verhandlungen im Agrarbereich berücksichtigen nicht die gewaltigen Unterschiede zwischen Landwirtschaft in der EU und in den Mercosur-Staaten. Insbesondere bei den Anforderungen an Umwelt-, Klima- und Tierschutz stehen unsere Bauernfamilien auf einem Spitzenplatz, während die Mercosur-Staaten noch gewaltigen Entwicklungsbedarf haben“.
Eine Absage erteilt die Landesbäuerin auch dem von der EU-Kommission vor kurzem vorgeschlagenen Entschädigungsfonds für die Landwirtschaft: „Das ist der höchst durchsichtige Versuch einer Art Beruhigungspille für die EU-Landwirtschaft!“, so Singer.
Agrarteil neu verhandeln
Christine Singer fordert stattdessen: „Wer den Landwirten in der EU so viel abverlangt, muss die gleichen Anforderungen auch an Importe stellen. Hier geht es nicht nur um die Wettbewerbsfähigkeit unserer Landwirtschaft, sondern gerade auch um die Sicherung der Versorgung mit heimischen Lebensmitteln. Den Verbrauchern möchte ich deshalb zurufen: Wir sitzen hier im selben Boot! Wenn wir weiterhin Wert auf regionale Lebensmittel legen, die unsere hohen gesellschaftlichen Anforderungen an Landwirtschaft erfüllen, muss zumindest der Agrarteil des Mercosur-Abkommens neu verhandelt werden“.