Das Produktionssystem Viehhaltung stellt sich vor
Auf der diesjährigen EuroTier stellt John Deere das Produktionssystem Viehhaltung genauer vor. Erstmals nach der Umstrukturierung des Unternehmens werden den Besuchern die Lösungen für den Futterbau in der Milchvieh- und Rinderhaltung gezeigt.
Eine gute Grundfutterqualität ist für jeden Viehhaltungsbetrieb unerlässlich für eine hohe Milch- bzw. Mastleistung. Die Qualität ist wiederrum stark von den Anbau- und Ernteverfahren abhängig. John Deere hat dafür ein eigenes Produktionssystem, indem jeder einzelne Produktionsschritt genau betrachtet wird. Auf der EuroTier werden hierfür vor allem die Produktionsschritte Aussaat, organische Düngung, Ernte und Fütterung betrachtet.
Das Unternehmen stellt vor, wie sich die Futterqualität, insbesondere von Maissilage, mit modernen Technologien und digitalen Lösungen erfassen und steigern lässt. Außerdem wird gezeigt, wie der organische Dünger Gülle, effizient eingesetzt werden kann. Im Mittelpunkt steht dabei der HarvestLabTM 3000 Sensor.
Ein Sensor, vier Anwendungen
Aussaat & organische Düngung
Aufgrund von politischen Rahmenbedingungen und immer enger werdenden Erntefenstern, kann organischer Dünger nur in bestimmten, kurzen Zeitspannen ausgebracht werden. Umso wichtiger ist es, die Düngung exakt auf den Bedarf der Kulturen abzustimmen. Das Applikationsverfahren Strip-Till ist ein besonders effizientes und emissionsarmes Verfahren, welches perfekt zur Reihenkultur Mais passt. Direkt vor der Aussaat wird die Gülle in Bändern ca. 10 bis 12 cm tief in den Boden eingebracht. Anschließend erfolgt die Maisaussaat mit einer Einzelkornsämaschine, die die Körner exakt über den Güllebändern ablegt. Die Platzierung erfolgt ca. 7 cm oberhalb des nährstoffgesättigten Bereichs, dass garantiert eine maximale Nährstoffverfügbarkeit und somit einen Mehrertrag. Gleichzeitig werden Auflaufschäden verhindert.
Voraussetzung für die exakte Platzierung ist das AutoPath-System von John Deere. Es zeichnet bei der Gülleausbringung die Position der Güllebänder auf und speichert sie im Operations Center. Bei der nachfolgenden Aussaat werden die GPS-Daten für die Steuerung der Drillmaschine genutzt. Auch bei unregelmäßigen Schlägen und Kurvenfahrten werden die Saatkörner somit immer exakt über dem Gülleband abgelegt. Gleichzeitig kann die Aussaatstärke an Bodenunterschiede angepasst werden. Durch die teilflächenspezifischen Maisaussaat wird für jede Pflanze ein optimierter Standraum und die bestmögliche Versorgung mit Wasser und Nährstoffen sichergestellt. Die 1725NT ExactEmerge Einzelkornsämaschine von John Deere bietet dafür die besten Voraussetzungen. Sie legt das Saatgut nicht nur äußerst präzise ab, sondern kann auch über entsprechende Aussaatkarten gesteuert werden.
Neben der präzisen Applikation ist auch die Analyse der Gülleinhaltstoffe eine Grundvoraussetzung für eine bedarfsgerechte Düngung. Hier kommt der HarvestLabTM 3000 Sensor im Produktionssystem zum Einsatz. Die Nahinfrarot Messung erfasst selbst bei stark schwankenden Werten immer die aktuelle Menge an Stickstoff, Phosphor und Kalium, die mit der Gülle aktuell ausgebracht wird. Gesteuert durch die permanente Messung und den Bedarf aus einer zuvor erstellten Applikationskarte variiert der Traktor mit dem Güllefass automatisch die Ausbringmenge und verteilt so die gewünschte Nährstoffmenge teilflächenspezifisch.
Ernte und Planung
Bei der Maisernte kommt der HarvestLabTM erneut in Spiel. Seit 2011 hat sich der Sensor auf dem Feldhäcksler bewährt. Er misst nicht nur die Feuchtigkeit des Ernteguts, sondern auch die Inhaltsstoffe, wie den Zuckergehalt, der Stärkeanteil sowie der Protein- und ADF Anteil. Die Daten werden während der Arbeit direkt auf der Maschine in Sekundenschnelle erfasst und an das Operations Center online übertragen. Anhand der Ernteergebnisse können schlagspezifische Unterschiede ermittelt und als Datengrundlage für den Anbau der Folgefrucht genutzt werden.
Ein weiterer Vorteil des HarvestLabTM Sensors ist die automatische Schnittlängenverstellung anhand des erfassten Trockenmassegehaltes. Außerdem ermöglicht er eine effektive Dosierung von Siliermitteln, anhand des Zuckergehaltes.
Fütterung
Mit dem Gärprozess im Silo kommt es zu einer Veränderung der Inhaltsstoffe. Um die Futterration genau an die Bedürfnisse der Tiere abzustimmen kann der HarvestLabTM Sensor auch als Tischgerät eingesetzt werden. Dadurch lässt sich ein Mangel- bzw. Überschuss an Nährstoffen vermeiden. Wenn Getreide in der Futterration einsetzt, werden soll, können die Nährstoffgehalte jetzt auch auf dem Mähdrescher ermittelt werden. Hier misst der Nahinfrarotsensor den Feuchte-, Stärke-, Proteingehalt bei Druschfrüchten.